Um andere zu beneiden: künstlerisches Talent, Können und Expertise aller Art - muss man dieses Besondere ja erst einmal erkennen und einordnen. Da kann auch An-erkennung mit verbunden sein, trotz Neidgefühlen.
Bei Neid auf Materielles bezieht sich das Gefühl auf Objekte, die jemand anderes hat (und man selbst nicht oder nicht in der "Klasse"). Beschäftigt sich der/die Neidende dann überhaupt damit, warum der andere ein größeres Auto hat bzw. ist das überhaupt relevant, um neidisch zu sein?
Zitat von Caramac im Beitrag #185. Jeder kann doch irgendwas..
Das glaube ich nun wiederum nicht. Es gibt viele Menschen, die so alles Mögliche können, aber nichts besonders gut. Manche Menschen werden talentfrei geboren - ist so.
Zitat von print im Beitrag #188 Wegen Riesenlottogewinn: Faszination der großen Zahl? Doch, wenn ich sowas lese, dann stell ich mir das auch vor, mir würde das passieren. Wow! Aber mehr als Fantasie. Am Ende denke ich dann: puh, ein Glück, dass dir das nicht passiert ist. Du müsstest dich kümmern, etwas damit anfangen etc. .
Naja, ist das so? Die Steuern dazu macht der Steuerberater, und das war‘s dann. Wenn es „genug“ ist, reicht es bis ans Lebensende, und dann muss man sich nicht kümmern. Dagobert Duck hat auch alles in seinem Tresor und nimmt regelmäßig sein Geldbad.
Zitat von print im Beitrag #188 Wegen Riesenlottogewinn: Faszination der großen Zahl? Doch, wenn ich sowas lese, dann stell ich mir das auch vor, mir würde das passieren. Wow! Aber mehr als Fantasie. Am Ende denke ich dann: puh, ein Glück, dass dir das nicht passiert ist. Du müsstest dich kümmern, etwas damit anfangen etc. .
Naja, ist das so? Die Steuern dazu macht der Steuerberater, und das war‘s dann. Wenn es „genug“ ist, reicht es bis ans Lebensende, und dann muss man sich nicht kümmern. Dagobert Duck hat auch alles in seinem Tresor und nimmt regelmäßig sein Geldbad.
Ja, das ist so. Für mich.
Dagobert Duck war (ist?) ein pathologischer Geizhals und hatte beständig Angst, dass ihm Geld verloren geht. Geldvermehrung allein war sein Glück, gegönnt hat er sich nicht viel und schon gar nicht anderen, wie seinem notorisch blanken Neffen Donald. Aber ja, sein Geldbad hat er genossen.
Ich müsste mir überlegen, was mit dem Geld anfangen. Lediglich gut anlegen damit es sich vermehrt - was hätte ich davon, bei solch einer Riesensumme? Ich könnte kaum eine Rendite von 2 % im Jahr aufbrauchen und da wäre das Kapital noch nicht einmal angetastet. Ich könnte was Gutes damit tun, aber was..... Entscheidungen sind zu treffen. Gute Finanzverwaltung finden etc. Nee, wäre mir alles too much.
Aber das sieht eben jeder für sich unterschiedlich.
P.S.: einem kleineren Gewinn wäre ich nicht abgeneigt
Zitat von Caramac im Beitrag #185. Jeder kann doch irgendwas..
Das glaube ich nun wiederum nicht. Es gibt viele Menschen, die so alles Mögliche können, aber nichts besonders gut. Manche Menschen werden talentfrei geboren - ist so.
Aber vieles kann man sich aneignen. Man kann ein Instrument erlernen selbst wenn man nicht extrem musikalisch ist, einigermaßen zeichnen lernen etc. Für mich fällt das übrigens auch eher in die Kategorie Bewunderung.
Zitat von Caramac im Beitrag #195Wenn es darum geht mit seinem vorhandenen Geld gut haushalten zu können, habe ich noch nie richtig verstanden, was daran so schwer sein soll.
Ich im Grunde auch nicht, aber es liegt wohl daran, dass ich so aufgewachsen bin. Bekannte von mir z.b können es gar nicht: sie haben diverse Wünsche und kommen nie aus und klagen natürlich darüber. Der Tipp, ein Haushaltsbuch zu führen, kommt gar nicht gut an, weil sie genauso weiterleben möchten, wie sie leben. Es wird eher darüber geklagt, dass sie schon wieder eine Steuer zahlen müssen und das Einkommen zu gering ist. Das zu beobachten, finde ich immer wieder sehr interessant. (Ich sage dazu natürlich nichts, denn was ich sagen würde, würde nicht gerne gehört werden.)
In einem Punkt geht es mir ein bisschen wie print:
Ab und zu bin ich ein bisschen neidisch, wenn ich Leute in einer guten Partnerschaft sehe. Manche Partnerschaften aber würde ich NIE NIE NIE nicht haben wollen, aber manche wirken sehr gut. Jedenfalls nach außen. Das war mir nie vergönnt – jedenfalls nicht für sehr sehr lang. Oder ich hätte vielleicht zu viel Kompromisse machen müssen, die ich nie machen wollte. Immerhin ist das Thema für mich so abgehakt, dass ich nicht mehr neidvoll auf gute Partnerschaften gucke.
Ich habe hier immer mal wieder gelesen und lange überlegt. Ich würde auch Missgunst und Neid unterscheiden und ich bin nicht frei davon.
Missgunst: Ja, und zwar gegenüber organisierter Kriminalität. Seit mir vom ganz neuen E-Bike der Akku gestohlen wurde, am hellichten Tage vor einem belebten Einkaufszentrum, das muss organisiert gewesen sein. Ich gebe zu, seitdem auch wirklich Hass auf diejenigen zu haben, die anderen etwas stehlen, was diese sich erarbeitet haben. Die das auch als "Geschäftsmodell" betreiben. Ich überlege mir inzwischen wirklich, ob ich etwas haben möchte, das ich auf diese Weise verlieren könnte. Es war damals keine große Summe, die ich verloren habe, das Rad war versichert und ich musste nur einen anteiligen Beitrag zahlen. Aber die Wut ist geblieben. Selbst, wenn ich mir ein Wohnmobil leisten könnte - beispielsweise - würde ich keins haben wollen, weil man es mir stehlen könnte. Wäre bei einem Auto ähnlich. Noch stärker als die Traurigkeit über den materiellen Verlust wäre bei mir die Tatsache, dass ich es denjenigen, die stehlen könnten, nicht gönnen würde.
Neid, ja, kenne ich auch. Ich beneide diejenigen, die auch als Erwachsene immer wieder in ihr Elternhaus zurückkehren können. Aber ich gönne es ihnen natürlich, keine Frage. Mir hat mein Elternhaus sehr viel bedeutet, auch das Grundstück, und das Haus habe ich als Kind/junges Mädchen auch eigenhändig mit ausgebaut, eben weil ich auch an eine Zukunft gedacht habe. Meine Eltern haben sich dann scheiden lassen und das Haus wurde irgendwann verkauft. Zum Glück hatte ich sehr bald ein eigenes Häuschen, vermutlich habe ich auch geahnt, dass das Zuhause keinen Bestand mehr haben würde. Aber wie gesagt, ich gönne es jedem von Herzen, der auch später noch ins Elternhaus zurückkehren kann. Allerdings kenne ich auch die andere Seite, dass nämlich die Eltern nicht immer so begeistert sind, wenn Kinder und Enkel tagelang zu Besuch kommen und Urlaub machen.
Bisasam, Diese Wut ist verständlich und aus meiner Sicht alles andere als Neid oder Missgunst. sondern einfach Wut. Mich macht auch wütend wenn Leute sich einfach nehmen, was ihnen nicht gehört.
Bisasam, das würde ich auch Wut nennen. Denn du wirst ja nicht insgeheim selbst zu einer Bande organisierter Verbrecher gehören, oder? DAS wäre dann Missgunst den Verbrechern gegenüber.
Ich empfinde Neid, wenn ich selber defizite habe. Also an Biasams beispiel: ich beneide kriminelle um ihre dickfelligkeit. Dass sie anderen schaden zufügen und dabei den eigenen profit über den verlust anderer stellen können. Ob diebstahl von kleinteilen oder kupferkabel'klau', der den bahnbetrieb für tausende lahmlegt. Ich beneide menschen, die das ungehemmt konsumieren, was ich mit meinem gewissen nicht vereinbaren kann. Im grunde hadere ich aber mit mir selbst. Manchmal. Wenn mir alles zu anstrengend wird, beneide ich andere darum, dass sie es sich leichter machen. Meistens bin ich aber mit mir und meiner einstellung zufrieden, und dann verspüre ich keinen Neid.
@ Lizzie, du meinst, Missgunst der Konkurrenz gegenüber? Nein, ich gehöre keiner kriminellen Bande an.
Aber es fühlt sich für mich wie Missgunst an, und da sind auch Wut und Hass im Spiel, mehr noch, auch Abscheu und Verachtung - eine ganze Palette negativer Emotionen.
ich habe auch beruflich mitunter mit so halbseidenen Geschäftemachern zu tun, die in unserer Zeitung werben möchten. Sie dürfen nur unter bestimmten Vorgaben, aber ich hatte auch schon Telefonkontakt mit deren Opfern, da kann man durchaus wütend werden. Und ja, Abscheu, weil diese Typen so penetrant sind und es ihnen letztlich darum geht, Andere, Ahnungslose, Gutgläubige, vor allem Ältere, übers Ohr zu hauen.
#217 | RE: Neid
10.07.2024 19:36 (zuletzt bearbeitet: 10.07.2024 19:37)
Naomi_Nagata
(
gelöscht
)
Zitat von print im Beitrag #205 Ich müsste mir überlegen, was mit dem Geld anfangen.]
Nein, müsstest du nicht. Du könntest es auch einfach so für das verbrauchen, auf das du gerade Lust hast. Schließlich gehört es dir, und da wacht keine höhere Instanz drüber.
#218 | RE: Neid
10.07.2024 19:39 (zuletzt bearbeitet: 10.07.2024 19:39)
Naomi_Nagata
(
gelöscht
)
Zitat von Caramac im Beitrag #206 Aber vieles kann man sich aneignen. Man kann ein Instrument erlernen selbst wenn man nicht extrem musikalisch ist, einigermaßen zeichnen lernen etc. .
Das ist aber nicht unbedingt das, was du ursprünglich meintest? Ich hatte das eher als „Talent“ gelesen. Talent „hat“ man, das lernt man nicht.
Es ist mir zu viel, ich brauch das gar nicht und ich hab keine Lust auf Luxusschlitten, Riesenyacht oder was weiß ich. Heute nicht und mit viel Geld auch nicht. Da bin ich mir ganz sicher. Für kleineren Luxus bräuchte ich keine 98 Mio.
Lass doch einfach mal anderer Leute Ansicht stehen.
#220 | RE: Neid
10.07.2024 19:41 (zuletzt bearbeitet: 10.07.2024 19:43)
Naomi_Nagata
(
gelöscht
)
Ich habe so einen Glaubenssatz-Detektor … „Ich müsste mit dem Geld unbedingt was total sinnvolles machen, aber es würde mich stressen, das umzusetzen“ ist ein hinterfragenswürdiger Glaubenssatz.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #220Ich habe so einen Glaubenssatz-Detektor … „Ich müsste mit dem Geld unbedingt was total sinnvolles machen, aber es würde mich stressen, das umzusetzen“ ist ein hinterfragenswürdiger Glaubenssatz.
Ich denke, du hättest genug damit zu tun deine eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen, meinst du nicht auch?
Überdies ist ein Glaubenssatz per se nichts schlechtes.
Aber dir das jetzt auch noch zu erklären (und du verstehst es dann sowieso wieder nicht) habe ich weder Zeit, noch Lust.