Zitat von Caramac im Beitrag #206 Aber vieles kann man sich aneignen. Man kann ein Instrument erlernen selbst wenn man nicht extrem musikalisch ist, einigermaßen zeichnen lernen etc. .
Das ist aber nicht unbedingt das, was du ursprünglich meintest? Ich hatte das eher als Talent gelesen. Talent hat man, das lernt man nicht.
Naja-es geht ja um den Neid darauf malen oder Klavierspielen zu können. Man übersieht nämlich oft und gerne beim Beneideten, wie viel Arbeit dahintersteckt. Und auch ohne herausragendes Talent kann man vieles lernen. Vielleicht nicht auf dem gleichen Niveau wie jemand, der von Natur aus die Begabung hat und zusätzlich übt, aber doch bis zu einem gewissen Level.
Zitat von Caramac im Beitrag #226 Naja-es geht ja um den Neid darauf malen oder Klavierspielen zu können. Man übersieht nämlich oft und gerne beim Beneideten, wie viel Arbeit dahintersteckt. Und auch ohne herausragendes Talent kann man vieles lernen. Vielleicht nicht auf dem gleichen Niveau wie jemand, der von Natur aus die Begabung hat und zusätzlich übt, aber doch bis zu einem gewissen Level.
Richtig. Talent ist nur ein Teil der Chose. Gerade bei Musikern braucht man sehr viel Zeit und Aufwand zu üben. Eigentlich immer. eigentlich muss man jeden Tag stundenlang spielen. (Erzählte David Garrett mal in einem Interview.)
Ich habe jetzt ewig überlegt, ob ich auf irgendwas so richtig neidisch bin. Nee, irgendwie nicht, das ist immer nur so eine Art Anflug von einem Gedanken: „Oh, wie toll, hätte/könnte ich auch so gern!“ und ist sehr schnell wieder vergessen. Dass ich danach so richtig gierig bin, eher nicht, bringt ja nix, ich krieg es ja doch nicht.
Es sind meist so Dinge wie: lange dichte dicke Lockenpracht, ein schönes Gesicht, bestimmte Talente oder sein Leben ganztags mit Pferden teilen zu können. Ich bewundere die Leute in Teilen deshalb, aber gönne es ihnen auch.
Zitat von Caramac im Beitrag #185. Jeder kann doch irgendwas..
Das glaube ich nun wiederum nicht. Es gibt viele Menschen, die so alles Mögliche können, aber nichts besonders gut. Manche Menschen werden talentfrei geboren - ist so.
vielleicht findet sich bei ihnen nur niemand, der ein entsprechendes talent entdeckt, weil sie im falschen umfeld aufwachsen und / oder nicht genug selbstvertrauen haben
es gibt garantiert auf der welt viele kleine fussballausnahmetalente nur im dschungel von brasilien ist es schwer das so ein junge auch dort rauskommt und entdeckt wird
Zitat von print im Beitrag #219Es ist mir zu viel, ich brauch das gar nicht und ich hab keine Lust auf Luxusschlitten, Riesenyacht oder was weiß ich. Heute nicht und mit viel Geld auch nicht. Da bin ich mir ganz sicher. Für kleineren Luxus bräuchte ich keine 98 Mio.
Ja, geht mir auch so. Ich gebe nicht mal heute mein ganzes Geld aus. Ich habe die Diskussion hier mitverfolgt und darüber nachgedacht und habe festgestellt, dass ich nicht neidisch bin. Vielleicht, weil ich mich in meinem Leben rundum gut fühle. Was ich eher habe, ist Bewunderung für Dinge, die Leute können, wissen, machen. Oder für Eigenschaften, die sie haben, wie Disziplin z.B. - das alles sehe ich aber eher als Ansporn, denn als Neid. (Aber Leuten, die ich nicht leiden kann, gönne ich natürlich nix. )
Zitat von ereS im Beitrag #231vielleicht findet sich bei ihnen nur niemand, der ein entsprechendes talent entdeckt, weil sie im falschen umfeld aufwachsen und / oder nicht genug selbstvertrauen haben es gibt garantiert auf der welt viele kleine fussballausnahmetalente nur im dschungel von brasilien ist es schwer das so ein junge auch dort rauskommt und entdeckt wird
Ja, das ist ganz sicher so. Und da braucht man nicht mal so weit zu gehen. Ich möchte nicht wissen, wieviele begnadete Pianisten unerkannt unter uns leben, weil die Eltern keinen Sinn für Musik hatten oder kein Geld für Unterricht und Instrument (als Beispiel).
Zitat von -franzi- im Beitrag #228 Richtig. Talent ist nur ein Teil der Chose.
Aber ein ganz entscheidender.
In Musikerkreisen heißt es : 10 Prozent Talent, der Rest ist Glück und harte Arbeit. Ich kenne im nahen Umfeld sehr talentierte, aber faule Musiker, aus denen noch nicht einmal gute Hobbymusiker geworden sind und Musiker mit weniger Begabung, aber sehr viel Fleiß und Ehrgeiz, die Berufsmusiker wurden. Klar -für die ganz große Karriere muss man sehr viel Talent haben. Aber in diesem Strang ist ja nicht von Neid auf Pavarotti die Rede . Oft ist Neid auf künstlerisches Talent eher Neid darauf, dass diese Menschen von Elternseite aus diesbezüglich gefördert worden sind.
Zitat von ereS im Beitrag #231vielleicht findet sich bei ihnen nur niemand, der ein entsprechendes talent entdeckt, weil sie im falschen umfeld aufwachsen und / oder nicht genug selbstvertrauen haben
es gibt garantiert auf der welt viele kleine fussballausnahmetalente nur im dschungel von brasilien ist es schwer das so ein junge auch dort rauskommt und entdeckt wird
um mal ein beispiel zu nennen
ja, das denke ich auch. Um zb im(ein) sport/instrument sehr gut beherrschen zu können, vlt sogar prof. niveau, muss man wohl sehr sehr früh gefördert werden.
Ist zwar jetzt kein talent, aber ich erinnere mich an ein kind, das schon sehr früh die autos in der firma der eltern "gefahren" ist im eigenen hof. Darüber wurde gesprochen, wie über ein weltwunder. Aber ich denke mir, wenn ich schon als ganz kleiner knirps auf etwas trainiert werde, bin ich mir ziemlich sicher, die meisten werden mindestens "gut"
Zitat von Caramac im Beitrag #226 Naja-es geht ja um den Neid darauf malen oder Klavierspielen zu können. Man übersieht nämlich oft und gerne beim Beneideten, wie viel Arbeit dahintersteckt. Und auch ohne herausragendes Talent kann man vieles lernen. Vielleicht nicht auf dem gleichen Niveau wie jemand, der von Natur aus die Begabung hat und zusätzlich übt, aber doch bis zu einem gewissen Level.
Richtig. Talent ist nur ein Teil der Chose. Gerade bei Musikern braucht man sehr viel Zeit und Aufwand zu üben. Eigentlich immer. eigentlich muss man jeden Tag stundenlang spielen. (Erzählte David Garrett mal in einem Interview.)
Das ist eine total wichtige Erkenntnis. Künstlerisches Talent allein reicht nicht, wenn man von seiner Kunst leben will. Weder in den bildenden Künsten noch in der Musik. Und für den Spitzensport gilt das auch in gewissem Maß.
Ich hab's bei der Musik am eigenen Leib erlebt. Ich kann professionell bestätigt ziemlich gut singen. Talent. Das ist einfach da, und ich hab eine große Ausdauer beim Musizieren, was auch sehr hilfreich ist. Aber: Als ich einer professionellen Gesangslehrerin vorgesungen hab, war ich mit 22 zu alt, um mich in Richtung Gesangsstudium umzuorientieren. Es sei denn, ich hätte sehr resolut Ellbogen eingesetzt, im übertragenen Sinn. Und ich wusste, dass ich das nicht gebracht hätte. Erkenntnis: Talent allein reicht nicht.
Die Einstellung, dass der Neid anderer auf mich etwas Erstrebenswertes sein soll, widerstrebt mir total. Anerkennung: ja. Neid? Absolut nicht. Der Neid anderer ist immer deren alleinige Angelegenheit, niemals meine.
#241 | RE: Neid
10.07.2024 23:03 (zuletzt bearbeitet: 10.07.2024 23:06)
Naomi_Nagata
(
gelöscht
)
Zitat von Caramac im Beitrag #234 In Musikerkreisen heißt es : 10 Prozent Talent, der Rest ist Glück und harte Arbeit. .
Aber die 10% sind eben sozusagen die Startvoraussetzung, denn es übt sich leichter lang und hart, wenn zumindest der Einstieg einfacher war. Ich kenne einen sehr bekannten deutschen Sportler persönlich, und der Kollege hatte einfach die idealen körperlichen Voraussetzungen für diesen Sport, plus ein gewisses Ausgangstalent. Auf der Basis übt es sich dann trotzdem einfacher. Mein Freund hat zB ein gewisses natürliches Talent für Kite-Surfen, und ich habe einfach null. Trotz etlicher Übungsstunden bin ich nie dahin gekommen, wo er nach einem halben Tag am Schirm einfach so war. Und ja, auf so was kann man schon neidisch sein in gewisser Weise. Dinge „einfach so“ zu haben oder zu können, das ist was, das bei mir das „will ich auch haben“-Gefühl stark triggert. Sozusagen die Mühelosigkeit dahinter.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #240Die Einstellung, dass der Neid anderer auf mich etwas Erstrebenswertes sein soll, widerstrebt mir total. Anerkennung: ja. Neid? Absolut nicht. Der Neid anderer ist immer deren alleinige Angelegenheit, niemals meine.
Lizzie, alleine ich kenne im erweiterten Bekanntenkreis vier Leute, die meinen, alle Welt sei neidisch auf sie. Ist kein Mensch, die sind einfach alle nur von Herzen unsympatisch und niemand mag sie. Auch früher schon nicht.
Zitat von Morticia im Beitrag #242 Lizzie, alleine ich kenne im erweiterten Bekanntenkreis vier Leute, die meinen, alle Welt sei neidisch auf sie. Ist kein Mensch, die sind einfach alle nur von Herzen unsympatisch und niemand mag sie. Auch früher schon nicht.
Na, aber irgendeinen Grund wird es ja haben, dass ihr Euch trotzdem mit diesen Leuten abgebt? Müsstet ihr ja nicht, wenn sie so furchtbar sind.
ja, leider wird neid oft als totschlagargument eingesetzt bei konflikten..
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #238Aber: Als ich einer professionellen Gesangslehrerin vorgesungen hab, war ich mit 22 zu alt, um mich in Richtung Gesangsstudium umzuorientieren. Es sei denn, ich hätte sehr resolut Ellbogen eingesetzt, im übertragenen Sinn. Und ich wusste, dass ich das nicht gebracht hätte. Erkenntnis: Talent allein reicht nicht.
ich kann mich an ein altes interview von Jlo erinnern, wo sie sagte, dass sie erst mit 19 überhaupt anfing zu singen so viel zum thema ellbogen..
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #240Die Einstellung, dass der Neid anderer auf mich etwas Erstrebenswertes sein soll, widerstrebt mir total. Anerkennung: ja. Neid? Absolut nicht. Der Neid anderer ist immer deren alleinige Angelegenheit, niemals meine.
Ich glaube du hast es falsch verstanden.
Man hat nicht den Neid selbst als erstrebenswertes Ziel sondern es ist eine Begleiterscheinung.
Vor allem was Karriere (oder etwas was man einfach sehr gut kann) angeht. Da steckt eine Menge Arbeit dahinter.
Neid bleibt dann nicht aus. Er ist eine verquere Art der Bestätigung
Zitat von Morticia im Beitrag #242 Lizzie, alleine ich kenne im erweiterten Bekanntenkreis vier Leute, die meinen, alle Welt sei neidisch auf sie. Ist kein Mensch, die sind einfach alle nur von Herzen unsympatisch und niemand mag sie. Auch früher schon nicht.
Na, aber irgendeinen Grund wird es ja haben, dass ihr Euch trotzdem mit diesen Leuten abgebt? Müsstet ihr ja nicht, wenn sie so furchtbar sind.
Tut ja kaum jemand, aber manchmal gehören sie einfach dazu, das hier ist eine Kleinstadt, da kann man nicht jedem immer aus dem Weg gehen. Man tut es weiträumig, klappt aber nicht immer.
Lufti, ich sehe bei deiner Interpretation von Neid (den man sich angeblich erarbeiten muss) die Gefahr, dass man leicht in Versuchung geraten kann, auch (berechtigte) Kritik mit 'Neid' abzutun
Beispiel: ein Bekannter hat extrem viel Geld verdient mit dem Aufbau eines Schneeballsystems und später mit dem Verkauf seiner Firma. Dass ich dieses Geschäftsmodell kritisiert habe, hat er als Neid interpretiert, obwohl ich ihn nicht ansatzweise für irgendetwas beneidet habe.
Meine Eltern (und auch die anderer Kinder) haben schon früh behauptet andere wären doch nur neidisch, wenn sie einen wegen irgendwas verspottet haben. Neid als Totschlagargument trifft es.
Zitat von marija im Beitrag #244ja, leider wird neid oft als totschlagargument eingesetzt bei konflikten..
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #238Aber: Als ich einer professionellen Gesangslehrerin vorgesungen hab, war ich mit 22 zu alt, um mich in Richtung Gesangsstudium umzuorientieren. Es sei denn, ich hätte sehr resolut Ellbogen eingesetzt, im übertragenen Sinn. Und ich wusste, dass ich das nicht gebracht hätte. Erkenntnis: Talent allein reicht nicht.
ich kann mich an ein altes interview von Jlo erinnern, wo sie sagte, dass sie erst mit 19 überhaupt anfing zu singen so viel zum thema ellbogen..
JLo ist eine gute Sängerin, soweit ich das beurteilen kann. Aber das ist Pop. Bei mir wäre die Wunschrichtung damals Alte Musik gewesen. Wofür es aber immer gereicht hat, waren Sessions in irischen Pubs😍. Und in Irland ist übrigens nie jemand neidisch auf gute Musiker. Weil Musik dort generell eine viel größere Selbstverständlichkeit genießt. Da singste dann eben mal. So wie vermutlich ein Drittel der übrigen Gäste es auch könnte.
Eine Grundlage für Neid hierzulande ist meinem Empfinden nach auch die völlig überzogene Überhöhung von Kunst und Sport. Auf das "Das könnte ich niiiieeemals" (ohne "es", sei es ein Sport, etwas Bildnerisches, Gesang oder ein Instrument überhaupt mal ausprobiert zu haben!) folgt dann ansatzlos gern der Neid auf das, was man selbst möglicherweise auch kann, aber nie ausprobiert hat, weil ja in den Augen sehr, sehr vieler jegliche Kunst (oder auch Sport) überhaupt erst bei Dimensionen anfängt, bei denen man problemlos davon leben kann und die dann sofort die Neidgefühle auslösen. Dass natürlich so gut wie niemand aus dem Stand JLo oder David Garrett oder Lionel Messi oder Frida Kahlo oder Placido Domingo oder (...) ist, da denkt so gut wie niemand dran.
Einer der Gründe, warum ich mich in Irland so zuhause fühle. Da begegnet einem das einfach nicht.
Ein Thema, das mich wirklich total fasziniert und interessiert.
Ich hab mir Neid weitestgehend abgewöhnt, und Missgunst sowieso. Leider ist Missgunst in meiner Herkunftsfamilie hier und da sehr verwurzelt. Ich finde sie entsetzlich. Missgunst ist und vor allem macht sie hässlich.