@Neustart, ja, genau. Und: Wenn ich das gewünschte teure Stück in sehr gutem Zustand günstig bekomme- sehr schön. Kann ich das Ersparte anderweitig verwenden.
Kann es sein, dass ihr hier noch mal dieselben Debatten führt wie in dem Thread, in dem es um Reichtum geht? Wenn ja: das halte ich für sinnlos und zudem unhölich der TE gegenüber.
Ich denke, bei markenkleidung geht es zuvorderst um den wunsch, zu einer gruppe zu gehören. Natürlich kann daraus Neid entstehen. Die kleidung ist dabei nur ausdruck eines tieferliegenden wunsches.
Also: Wirklich neidisch auf Besitz und Reichtum? Eher nicht. Vielleicht früher, als unser Geld immer knapp war,aber dann eher um das Gefühl, sich keine Sorgen machen zu müssen, wie man plötzliche Zwischenfälle ( es geht was kaputt usw) bezahlt. Nicht um bestimmte Gegenstände. Beneidet habe ich früher Mitschüler:innen, denen Fächer wie Mathe und Physik zuflogen. Das war bei mir immer "Blood, Sweat and Tears". Furchtbar.
Zitat von -franzi- im Beitrag #398 Es soll Leute geben, die an Nachhaltigkeit interessiert sind und daher gerne secondhand kaufen. Obwohl sie sich neue teure Kleidung leisten können.
Auch, wenn der Anteil steigt, sind es gerade mal 20%, die überhaupt gebrauchte Kleidung kaufen. Also stimmt die Aussage, dass "die meisten" das nicht tun.
Hier sind es derzeit selbstgenähte Shirts mit Heldenmotiven, die es in den Geschäften nicht fertig zu kaufen gibt, die in die Nachbarschaft weiterwandern. Aber stimmt, ist ot
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #407... Reichtum und Neid sind aber doch typischerweise eng verknüpft, als Gegenpole, sozusagen.
Das sehe ich entgegen des deutschen Mainstreams komplett anders.
Neidisch sind auch objektiv reiche Menschen. So, wie ganz armen Menschen jedweder Neid auf den Reichtum anderer völlig abgehen kann. Und wie wir auch hier nachlesen konnten, sind Menschen auch neidisch auf "etwas", das kein Geld der Welt kaufen kann. Z.B. Talent, Glück, natürliche Schönheit.
Neid ist m.E. eine Frage der Persönlichkeit. Und ich beneide niemanden, der "Talent zum Neid" hat. Ich glaube, Neid führt zu nix Gutem, vor allem nicht für die, de ihn empfinden.
Den Ansporn, es zu mehr zu bringen, weil einem das Leben derer, die das schon erreicht haben, als erstrebenswert erscheint, fasse ich nicht als Neid auf.
Zitat von Nicolo im Beitrag #408 Und wie wir auch hier nachlesen konnten, sind Menschen auch neidisch auf "etwas", das kein Geld der Welt kaufen kann. Z.B. Talent, Glück, natürliche Schönheit.
Mit Geld kann mangelndem Talent aber nachgeholfen werden (zB, Weil man sich dann bessere Ausrüstung kaufen kann). Und auch Glück und Schönheit kann man sich ein Stück weit kaufen.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #409 Mit Geld kann mangelndem Talent aber nachgeholfen werden (…) Und auch Glück und Schönheit kann man sich ein Stück weit kaufen.
Siehst du so, seh ich anders.
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #409... Mit Geld kann mangelndem Talent aber nachgeholfen werden (zB, Weil man sich dann bessere Ausrüstung kaufen kann). ...
Nein - mit besserem Equipment bist Du besser ausgerüstet, nicht aber talentierter. Besseres Equipment kann dann vielleicht zu besseren Ergebnissen führen - insebsondere im Sport. Das ist aber nicht das Gleiche.
Und je weiter "nach oben" es geht, desto weniger ist Mangel an Talent (oder "ungünstiger" Körperbau) durch besseres Equipment kompensierbar. Aber wem sage ich das?
Zitat... Und auch Glück und Schönheit kann man sich ein Stück weit kaufen.
Das, was ich mit Glück meine (beispielsweise den 98 Mio Euro Lottogewinn) kann mensch nicht kaufen. Und ich sprach bewusst von natürlicher Schönheitt.
Zitat von -franzi- im Beitrag #389Genau, das ist der Umgang mit Geld, den Eltern ihren Kindern vorleben können und beibringen können.
Im Kindergartenalter, bei immateriellen Gütern, geht es nicht um den Umgang mit Geld. In eurer Diskussion sind die Kinder mindestens zehn, oft eher fast fünfzehn Jahre älter. Was passiert (heute, nicht vor 40 Jahren wie bei dir damals @SASAPI ) dazwischen?
fettundlila ...irgendwann ist irgenwie ein andres Wort für nie... energy flows, where attention goes
Zitat von Lufti 2.0 im Beitrag #315Dieses Phänomen erlebe ich tatsächlich nur in Deutschland. Bitte Understatement wo es nur geht, damit man andere nicht provoziert. In allen anderen Ländern hab ich das problem nicht.
In anderen Ländern ist die Kluft zwischen "arm" und "reich" oft viel grösser als in Deutschland. Und das Phänomen gibt es schon - wenn man dort lebt. Auf Urlaub weilende wohlhabende Touristen werden natürlich hofiert.
Zitat von Nicolo im Beitrag #408 Und wie wir auch hier nachlesen konnten, sind Menschen auch neidisch auf "etwas", das kein Geld der Welt kaufen kann. Z.B. Talent, Glück, natürliche Schönheit.
Mit Geld kann mangelndem Talent aber nachgeholfen werden (zB, Weil man sich dann bessere Ausrüstung kaufen kann). Und auch Glück und Schönheit kann man sich ein Stück weit kaufen.
Mag sein. Nicht kaufen kann man sich aber die innere Zufriedenheit. Durch das Fehlen derselben kommt Neid erst zustande.
Zitat von Mayali im Beitrag #416Nicht kaufen kann man sich aber die innere Zufriedenheit.
Auch da kann Geld hilfreich sein. Weil man sich z.B. Hilfsmittel oder Dienstleistungen einkaufen kann, die den Kopf freimachen. Oder die Wohnung sauber.
fettundlila ...irgendwann ist irgenwie ein andres Wort für nie... energy flows, where attention goes
Zitat von Mayali im Beitrag #416Nicht kaufen kann man sich aber die innere Zufriedenheit.
Auch da kann Geld hilfreich sein. Weil man sich z.B. Hilfsmittel oder Dienstleistungen einkaufen kann, die den Kopf freimachen. Oder die Wohnung sauber.
Natürlich ist Geld immer hilfreich, in vielen Dingen. Es macht das Leben angenehmer, leichter, aber es stellt keine innere Zufriedenheit her, weder durch Dienstleistungen, noch durch OPs oder sonstwas.
#420 | RE: Neid
12.07.2024 07:20 (zuletzt bearbeitet: 12.07.2024 07:26)
Naomi_Nagata
(
gelöscht
)
Zitat von Mayali im Beitrag #419 Natürlich ist Geld immer hilfreich, in vielen Dingen. Es macht das Leben angenehmer, leichter, aber es stellt keine innere Zufriedenheit her, weder durch Dienstleistungen, noch durch OPs oder sonstwas.
Dem würde ich trotzdem mal widersprechen wollen. Natürlich ist das kein völliger Automatismus, aber es kann sehr signifikant dazu beitragen. Der Umkehrschluss stimmt ja genauso wenig (dass innere Zufriedenheit immer völlig unabhängig von Geld wäre). Geld ist da einfach das Getriebe-Öl, damit der Motor gut läuft. Die dafür benötigte Menge ist dagegen vermutlich recht individuell. Ich für meinen Teil wäre sehr happy mit den 98 Millionen. Eben weil ich mich dann nie mehr wieder um Job und/oder Umsatz kümmern müsste. Das würde meine innere Zufriedenheit extremst erhöhen, wenn der daily grind da wegfallen würde. Und damit bin ich sicherlich nicht allein.
Zitat von Borghild im Beitrag #378Doch kommen Kinder (spätestens) mit dem Kindergarteneintritt in Kontakt mit anderen Kindern, anderen Lebenssituationen, fangen an zu vergleichen und werden auch verglichen.
Das stimmt. Und auch wenn ich heute komplett unneidisch bin, so war das als Kid anders.
Zitat von Leuchtkachel im Beitrag #382Eltern, die ihre Kinder lehren, selbst zu denken, nicht immer der Herde zu folgen, wenn es sich nicht richtig anfühlt etc. pp.
Solche Eltern hatte ich. Und da sie das nicht nur gesagt, sondern auch gelebt haben, ist da mehr hängen geblieben, als mir lieb ist.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #384Gar nicht - wenn das Kind die tollen Sneakers will und nicht haben kann, dann nutzt es auch nichts, wenn die Eltern herumschwurbeln, dass Materielles ja nicht so wichtig wäre.
Du hast Das ja mehrfach erwähnt. Diesen Punkt empfand ich immer als völlig unproblematisch, da mir dieses dazugehören-wollen-Gen irgendwie fehlt.
Wenn ich auf materielles neidisch war, dann auf die damit einhergehenden immateriellen Vorteile. Als z.B. habe ich Klassenkameraden darum beneidet, dass ihre Mütter nette Kleinwagen fuhren, die offenbar auch noch regelmäßig in die Wartung gebracht wurden. Weil die eben nicht diese ständige Unzuverlässigkeit miterleben mussten, großes Theater, weil die Karre liegengeblieben ist, kein Geld für die Werkstatt, usw. Oder darum, dass es bei denen so schön sauber und ordentlich war, weil die Eltern, mehr Zeit, eine Putzfrau oder auch einfach nur ein besseres Händchen für Ordnung hatten.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zitat von Lufti 2.0 im Beitrag #380 Darf jemand der reich ist, sich nicht am verhalten Dritter stören ?
Und ja, ich wünsche dir vom ganzen Herzen mal 8 Wochen in meinen Schuhen.
@Lufti, für mich liest sich das so, als ob Dein enormer Reichtum Dich mehr belastet als dass er Dich happy macht. Finde ich schon etwas befremdlich.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #384- wenn das Kind die tollen Sneakers will und nicht haben kann, dann nutzt es auch nichts, wenn die Eltern herumschwurbeln, dass Materielles ja nicht so wichtig wäre.
Das denke ich auch.
Ebenso, wie ich glaube, dass die Sneakers vom Aldi nicht mit dem Selbstbewusstsein, das die Eltern für erstrebenswert halten, getragen werden. Ich sehe das total nüchtern, ohne tiefenpsychologische Ansätze.
Zitat von Neustart im Beitrag #396Ich habe oft erlebt, wie nachfolgende jüngere Kinder richtig stolz sind auf geerbte Kleidung von bewunderten Großen 😀
Deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen. Und ich verstehe da auch die Kinder, die diesen Stolz nicht haben ;).
Zitat von daggy5gram im Beitrag #403Ich denke, bei markenkleidung geht es zuvorderst um den wunsch, zu einer gruppe zu gehören.
Ja klar.
Zitat von Mayali im Beitrag #419 Natürlich ist Geld immer hilfreich, in vielen Dingen. Es macht das Leben angenehmer, leichter, aber es stellt keine innere Zufriedenheit her ...
Für mich persönlich ist das eine Plattitüde, Geld betreffend.
Die innere Zufriedenheit muss sich ja aus etwas speisen. Geld ist für mich kein Aspekt, den ich losgelöst vom restlichen Leben sehe. Es ist nämlich auch das Ergebnis dessen, was ich erreicht, erwirtschaftet habe.
Zitat von schafwolle im Beitrag #422. Geld ist für mich kein Aspekt, den ich losgelöst vom restlichen Leben sehe. Es ist nämlich auch das Ergebnis dessen, was ich erreicht, erwirtschaftet habe.
Jup. Und letztlich auch ein Indikator dafür, wie gut mein Leben so funktioniert.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #351Aber z.B. darüber zu klagen, dass man wegen seines Gelds irgendwie blöd angeschaut wird oder sonstiges - das finde ich ein "Luxusproblem" und daher auch ein bisschen unpassend im Vergleich zu jemandem, der wirklich knapsen muss
Ich finde es nicht unpassend. Soll jetzt jemand der Halsschmerzen hat, hier nicht jammern dürfen, weil es auch ein Krebsunterforum gibt? Jemand mit 60 sein Alter nicht beklagen dürfen, weil es auch 80jährige gibt?
Zitat von Mayali im Beitrag #355Und warum steht Dein wertvolles Autos so, dass vorbeifahrende Kinder mit dem Rad dran längsschrappen können?
Das hat sie doch begründet? Und ich finde es daneben, zu schreiben, dann möge man doch bitte ein standesgemäßes Anwesen haben, wo man auf den Kontakt mit Normalos verzichten kann, die einem das Auto zerkratzen.
Wenn mein kleiner schnuckeliger alter Wagen zerkratzt wird, und die Kindseltern die Rechnung nicht zahlen, ärgere ich mich ganz genauso. Da leiden dann aber einige mit, man bekommt Zuspruch. Bei Lufti heißt es "warum musst Du Deine teure Karre auch auf der Straße parken". Das ist unfair und ja, es klingt nach unterschwelligem Neid oder nicht gönnen Können.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken