Zitat von Analuisa im Beitrag #520Aber natürlich gibt mir das zu denken, dass die hier im Strang geäußerte Empörung so stark und so emotional artikuliert wurde, und dass sie recht schnell mit dem Gefühl, generell als in Ostdeutschland lebender/ aufgewachsener Mensch als "Mensch zweiter Klasse" wahrgenommen zu werden, verwoben wurde.
Also ich empfinde das nicht so, sondern vielleicht eher so, als wären jetzt einige (Wessis) der Meinung, dass alle Probleme damit gelöst werden könnten, den Osten zu boykottieren - oder die Mauer wieder zu errichten. …
Da hätte ich gerne mal gewusst, welche Beiträge außer denen von Dyskolos du so interpretierst, wenn du von einigen sprichst. Ich habe das nicht so gelesen und wundere mich, aber vielleicht irre ich mich ja auch.
(Hervorhebungen und Auslassungen von mir)
Vieles könnte so viel leichter sein, wenn Mücken Fett statt Blut saugen würden.
Hier eine Reisewarnung.... Wir haben gerade vier, fünf Tage in München verbracht, das eine wunderbare Stadt ist“, sagt Solhekol. „Und Gelsenkirchen ist ein ziemlicher Kontrast.“ Hier, in der industriellen Herzkammer Deutschlands, wie es der Sky-Journalist den englischen Zuschauern erklärt, habe es einst die Stahl- und Kohleindustrie gegeben. „Alles das ist vergangen“, sagt Solhekol. „Und es ist auch sonst nicht wirklich viel übriggeblieben in Gelsenkirchen.“... Und dann spricht er noch eine Reisewarnung für englische Fußballfans aus, die trotz allem nach „Gelsenkörken“ kommen wollen. „Seien Sie ein bisschen vorsichtig. Denn wir waren gerade zum Mittagessen in einem Lokal in der Innenstadt – und als es ums Bezahlen ging, sagten sie uns, sie würden weder Visa- noch Mastercard nehmen und auch nicht American Express.“...Für England-Fans, die am Sonntag essen und trinken wollen, hat Solhekol deshalb einen wichtigen Rat: „Bringen Sie etwas Bargeld mit!“ https://www.tagesspiegel.de/sport/reisew...n-11837786.html
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
On behalf of Gelsenkörken: we're all laughing our asses of. 🤣
Yours sincerely - The entire Ruhr Area
Zur Sicherheit: Man muss wirklich nicht alles ernst nehmen. Gerade im Umfeld der EM. Ich werde froh sein, wenn sich dahingehend in den kommenden vier Wochen nicht weitaus besorgniserregendere Dinge abspielen als eine als lächerlich einzuordnende "Reisewarnung", die schon längst mit einigen amüsiert hochgelupften Augenbrauen gekontert wurde.
Zitat von Kambara im Beitrag #553Boah, echt getz...unglaublich!
On behalf of Gelsenkörken: we're all laughing our asses of. 🤣
Yours sincerely - The entire Ruhr Area
Zur Sicherheit: Man muss wirklich nicht alles ernst nehmen. Gerade im Umfeld der EM. Ich werde froh sein, wenn sich dahingehend in den kommenden vier Wochen nicht weitaus besorgniserregendere Dinge abspielen als eine als lächerlich einzuordnende "Reisewarnung", die schon längst mit einigen amüsiert hochgelupften Augenbrauen gekontert wurde.
Vor allem scheint der gute Mann sich in der Umgebung des Stadions nicht umgekuckt zu haben, die ist nämlich ganz nett. Auch die Innenstadt hat jetzt keinen Charme, ist aber auch keine Katastrophe.
Selbst für Gelsenkirchen Ückendorf, Schalke, Hessler usw würde ich keine Reisewarnung mehr aussprechen, weniger schöne Ecken gibts auch in München
...bei Kreditkarten, da wäre American Express auch nicht meine erste Wahl und es gibt sicher schlimmeres, als irgendwo mit Bargeld bezahlen zu müssen. Ich bin auch nicht sicher, ob ich in jeder Dorfkneipe in Bayern mit Visa bezahlen könnte
Zitat von Sariana im Beitrag #554Die Ablehnung von Kreditkarten kann ich verstehen, die Kreditkartenfirmen, besonders Amex, ziehen nicht unerhebliche Gebühren ein.
Warum ist das dann hauptsächlich ein deutsches Phänomen
Zitat von Dyskolos im Beitrag #1Am 27.01.1921 veröffentlichte Kurt Tucholsky (unter seinem Synonym Ignaz Wrobel) einen Artikel in der Weltbühne, der zu einem Boykott des protofaschistischen Bayerns aufrief. Angesichts der Zeitgeschehnisse denke ich, man sollte solch Ansinnen aktualisieren.
Nun haben wir auf vielen Seiten Nein gesagt, Nein aus Mitleid und Nein aus Liebe, Nein aus Haß und Nein aus Leidenschaft – und nun wollen wir auch einmal Ja sagen. Ja –: zu der Landschaft und zu dem Land Deutschland. Dem Land, in dem wir geboren sind und dessen Sprache wir sprechen. (...) Es ist ja nicht wahr, dass jene, die sich ›national‹ nennen und nichts sind als bürgerlich-militaristisch, dieses Land und seine Sprache für sich gepachtet haben. Weder der Regierungsvertreter im Gehrock, noch der Oberstudienrat, noch die Herren und Damen des Stahlhelms allein sind Deutschland. Wir sind auch noch da. Sie reißen den Mund auf und rufen: »Im Namen Deutschlands … !« Sie rufen: »Wir lieben dieses Land, nur wir lieben es.« Es ist nicht wahr. (...) Wir pfeifen auf die Fahnen – aber wir lieben dieses Land. Und so wie die nationalen Verbände über die Wege trommeln – mit dem gleichen Recht, mit genau demselben Recht nehmen wir, wir, die wir hier geboren sind, wir, die wir besser deutsch schreiben und sprechen als die Mehrzahl der nationalen Esel – mit genau demselben Recht nehmen wir Fluß und Wald in Beschlag, Strand und Haus, Lichtung und Wiese: es ist unser Land. Wir haben das Recht, Deutschland zu hassen – weil wir es lieben. Man hat uns zu berücksichtigen, wenn man von Deutschland spricht, uns: Kommunisten, junge Sozialisten, Pazifisten, Freiheitliebende aller Grade; man hat uns mitzudenken, wenn ›Deutschland‹ gedacht wird … wie einfach, so zu tun, als bestehe Deutschland nur aus den nationalen Verbänden. Deutschland ist ein gespaltenes Land. Ein Teil von ihm sind wir.
"Heimat", Kurt Tucholsky, Berlin 1929
Books, minds and umbrellas work only if they are open.
Moderation: Politik und Tagesgeschehen | In und mit der Natur | Umwelt- und Tierschutz | Alles rund ums Reisen | Reisen in Deutschland | Europa und die Welt | Religion und Philosophie | Freud und Leid in der Familie oder Lebensgemeinschaft | Kinder, Familie und Erziehung | Kinderwunsch | Sex und Verhütung | Filme, Serien, Trash und Shows | Wortspielereien und kreatives Schreiben
Zitat von Sariana im Beitrag #554Die Ablehnung von Kreditkarten kann ich verstehen, die Kreditkartenfirmen, besonders Amex, ziehen nicht unerhebliche Gebühren ein.
Warum ist das dann hauptsächlich ein deutsches Phänomen
Ist es nach meiner Erfahrung nicht ausschließlich, ich war kürzlich im Urlaub in verschiedenen Läden/Cafés, da stand an der Kasse ausdrücklich ein Schild mit "Cash only". Hat mich nicht gestört.
Zitat von Sariana im Beitrag #554Die Ablehnung von Kreditkarten kann ich verstehen, die Kreditkartenfirmen, besonders Amex, ziehen nicht unerhebliche Gebühren ein.
Warum ist das dann hauptsächlich ein deutsches Phänomen
Ist es nach meiner Erfahrung nicht ausschließlich, ich war kürzlich im Urlaub in verschiedenen Läden/Cafés, da stand an der Kasse ausdrücklich ein Schild mit "Cash only". Hat mich nicht gestört.
Habe im Ausland in letzter Zeit eher umgekehrt Schilder mit „ no Cash“ gesehen
„Looks an absolute shithole“ schreibt er. Das ist doch eine Einzelmeinung. Ein Engländer, der sowas sagt, ist anscheinend im eigenen Land noch nicht viel rumgekommen. Ich sag nur Sheffield. Oder Grimsby. Oder, wenn wir mal beim Fußball bleiben, das hätte Jürgen Klopp auch über Liverpool sagen können, als er dort ankam. Hat er aber nicht. Mehrere Stadtteile von Liverpool gehören zu den ärmsten Bezirken im ganzen UK.
Das ist doch-egal, was so jemand denkt.
Vieles könnte so viel leichter sein, wenn Mücken Fett statt Blut saugen würden.
Zitat von Dyskolos im Beitrag #1Am 27.01.1921 veröffentlichte Kurt Tucholsky (unter seinem Synonym Ignaz Wrobel) einen Artikel in der Weltbühne, der zu einem Boykott des protofaschistischen Bayerns aufrief. Angesichts der Zeitgeschehnisse denke ich, man sollte solch Ansinnen aktualisieren.
Nun haben wir auf vielen Seiten Nein gesagt, Nein aus Mitleid und Nein aus Liebe, Nein aus Haß und Nein aus Leidenschaft – und nun wollen wir auch einmal Ja sagen. Ja –: zu der Landschaft und zu dem Land Deutschland. Dem Land, in dem wir geboren sind und dessen Sprache wir sprechen. (...) Es ist ja nicht wahr, dass jene, die sich ›national‹ nennen und nichts sind als bürgerlich-militaristisch, dieses Land und seine Sprache für sich gepachtet haben. Weder der Regierungsvertreter im Gehrock, noch der Oberstudienrat, noch die Herren und Damen des Stahlhelms allein sind Deutschland. Wir sind auch noch da. Sie reißen den Mund auf und rufen: »Im Namen Deutschlands … !« Sie rufen: »Wir lieben dieses Land, nur wir lieben es.« Es ist nicht wahr. (...) Wir pfeifen auf die Fahnen – aber wir lieben dieses Land. Und so wie die nationalen Verbände über die Wege trommeln – mit dem gleichen Recht, mit genau demselben Recht nehmen wir, wir, die wir hier geboren sind, wir, die wir besser deutsch schreiben und sprechen als die Mehrzahl der nationalen Esel – mit genau demselben Recht nehmen wir Fluß und Wald in Beschlag, Strand und Haus, Lichtung und Wiese: es ist unser Land. Wir haben das Recht, Deutschland zu hassen – weil wir es lieben. Man hat uns zu berücksichtigen, wenn man von Deutschland spricht, uns: Kommunisten, junge Sozialisten, Pazifisten, Freiheitliebende aller Grade; man hat uns mitzudenken, wenn ›Deutschland‹ gedacht wird … wie einfach, so zu tun, als bestehe Deutschland nur aus den nationalen Verbänden. Deutschland ist ein gespaltenes Land. Ein Teil von ihm sind wir.
"Heimat", Kurt Tucholsky, Berlin 1929
Danke!
Wenn es nach mir wäre, würde ich mit diesem Abschnitt den Strang bepflastern.
Das was ich brauche, habe ich. Das was ich nicht habe, brauche ich nicht.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #551 Da hätte ich gerne mal gewusst, welche Beiträge außer denen von Dyskolos du so interpretierst, wenn du von einigen sprichst. Ich habe das nicht so gelesen und wundere mich, aber vielleicht irre ich mich ja auch.
Ich will nicht unhöflich sein, aber ich steige hier aus, ich finde andere Themen dann doch interessanter. Alles was ich schreiben könnte, würde doch nur wieder zu weiteren Schleifen führen.
Wo es doch hier um Reisewarnungen geht... ich habe gerade im focus gelesen, dass die belgische Polizei die Fussballfans vor "Zombieland" gewarnt hat...
"16.29 Uhr: 20.000 belgische Fans werden zum Auftaktspiel ihrer Mannschaft in Frankfurt am Main erwartet. Die belgische Polizei warnt die Anhänger jetzt mit drastischen Worten davor, länger als nötig im Bahnhofsviertel der Mainmetropole zu bleiben. „Wir bitten die Fans den Bahnhofsbereich so schnell wie möglich zu verlassen“, appelliert Polizist Jan Vanmaercke im belgischen „Nieuwsblad“.
„Der Konsum harter Drogen auf der Straße ist normal. Passanten werden belästigt, Drogenkonsumenten verlangen Geld. Ausländische Medien beschreiben das Viertel als Zombieland, und genau das ist es. Dort ist es nicht sicher“, so Fan-Experte Vanmaercke. Der belgische Beamte wird mit sechs weiteren Kollegen am Montag in Frankfurt vor Ort sein." (Quelle-focus)
Warum zum Teufel schicken sie dann auch noch gleich 6 ihrer Beamten in diese gefährliche Ecke ? 😂
Ja, Bahnhofsviertel in FFM ist nicht ohne. 🤷♀️ ist leider in vielen Großstädten so.
Ich hätte aber ehrlich gesagt mehr Bammel, zwischen die Fronten 2er Fanlager zu geraten, vor allem nach dem Spiel.
Das hat aber nichts mit dem Thread zu tun und wäre wohl auch im Politikforum insgesamt falsch, denn kritische Viertel kann es überall geben, die hat selbst meine Stadt mit einem parteilosen Oberbürgermeister und geringer Stimmenzahl für AfD bei der Europawahl und der Kommunalwahl
Zitat von WhiteTara im Beitrag #565... Das hat aber nichts mit dem Thread zu tun und wäre wohl auch im Politikforum insgesamt falsch, denn kritische Viertel kann es überall geben, die hat selbst meine Stadt mit einem parteilosen Oberbürgermeister und geringer Stimmenzahl für AfD bei der Europawahl und der Kommunalwahl
Zitat von Maramartina im Beitrag #464 … Ob’s Nachbarn, Kollegen oder sogar Freunde sind- man agiert misstrauisch, negativ, neidisch und um sein Hab und Gut bedacht.
Dabei leben wir im Schlaraffenland!!!
Fahren größtenteils riesige Autos, machen tolle Urlaube in nahen und fernen Ländern, haben Häuser und sämtliche neuesten Medientechniken. Sind teilweise vom Wohlstand verfettet und bekommen Krankheiten durch den Überfluss… ….
Gekürzt von mir.
Das mag für die Userinnen in Befriends gelten und möglicherweise 50% der Bevölkerung. Der Rest lebt nicht so. Ich zB. Da von „größtenteils“ zu sprechen finde ich falsch. Da wäre vielleicht hilfreich in eine Statistik zu schauen.
Ich sehe ja jetzt schon, wie schwierig es ist, einen Arzttermin zu bekommen. Krankenhäuser schließen. Infrastruktur vekommt. Keine Aussicht auf Besserung. Aber Milliarden werden ins Ausland gegeben, für Migranten, die nicht mal das Recht haben, in unserem Land zu sein.
Der Wohlstand verabschiedet sich schleichend, die Mitte dünnt aus. Gerade die jungen Leute, die vermehrt AFD gewählt haben, müssen befürchten, mindestens mal keine ausreichende Rente mehr zu bekommen.
Da jetzt eine Neid Debatte draus zu machen halte ich für nicht richtig.
„Kaffee redet nicht, Kaffee jammert nicht, Kaffee macht einfach seinen Job.“ Aufsteller vor einem Café in Kreuzberg
Zitat von Hair im Beitrag #569Ich sehe ja jetzt schon, wie schwierig es ist, einen Arzttermin zu bekommen. Krankenhäuser schließen. Infrastruktur vekommt. Keine Aussicht auf Besserung. Aber Milliarden werden ins Ausland gegeben, für Migranten, die nicht mal das Recht haben, in unserem Land zu sein.
Migranten im Ausland bekommen von uns Milliarden und deswegen verkommt die Infrastruktur?
Seltsam, was du da alles in einen Topf wirfst, was wenig bis nichts miteinander zu tun hat.
Übrigens, ohne Migranten sähe es in unserem Gesundheitswesen noch weit schlechter aus, als es jetzt der Fall ist. Anekdotische Evidenz: in einer Kleinstadt in einer strukturschwachen Gegend, wo seit Jahren Mangel an hausärztlicher Versorgung herrschte, hat jetzt eine afrikanisch-stämmige Ärztin eine Praxis übernommen. Mit gutem Erfolg.
"Never take things personally. [...] Always give the benefit of doubt, until evidence to the contrary. Never assume malice. We are all going through things and you never know the inner battles some of us fight, so it‘s best to check your ego at the door.“
Hair- mir ist durchaus bewusst das es Randgruppen gibt die an der Armutsgrenze leben. Und das unser Wohlstand abnimmt. Und natürlich ist sehr vieles nicht gerecht!!! Aber daraus eine Spaltung unseres Landes noch zu provozieren, halte ich für gefährlich.
Ich bin sehr pragmatisch und habe mit Statistiken wenig am Hut.
Und ich lebe seit 65 Jahren. Das ganze Leben verläuft in einem Auf und Ab.
Zur Zeit bewegt sich sehr viel in unserem Land abwärts. Diese Entwicklung sollte möglichst schnell gebremst werden und es sollte einen Richtungswechsel geben- vor allem in unsere Sichtweise. Man kann jedes Problem, jede Situation SO oder Anders sehen. Wir können und sollten die Perspektive selber wählen! Und ein guter Spruch eines unbekannten Verfassers: Meine Rechte sehe ich nämlich überhaupt nicht bedroht oder beschränkt- ich sehe mich eher bedroht durch Rechte und Beschränkte
Und trotzdem lebe ich auch weiterhin völlig angstfrei, pauschalisiere möglichst nicht und sage mir: Das Leben ist manchmal eine Katastrophe😉
Bei meinem Mann sind schon seit Jahren einige europäische Staaten und deutsche Bundesländer bzw. Regionen auf dem Bannzettel für Urlaubsreisen. Ich bin da etwas weicher drauf, denn ich denke, dass das Abgrenzen allein nicht weiterhilft. Einige deutsche Regionen sind für uns allerdings schon seit längerem belastet, weil wir dort unangehme Erfahrungen gemacht haben. Ich mag nicht schon am Frühstückstisch oder beim Essen im Restaurant von den Wirten und an sonstigen Orten in politische Diskussionen/Streit verwickelt werden und Klappe halten geht für mich dann auch nicht. Leider verlaufen nicht einmal Tagesausflüge in unser Umland immer frei von Provokationen. Gerade, wenn man sich nicht nur an den stark touristisch geprägten Plätzen bewegt, kommt man schnell in die Situation, dass dem Fremden auf den Zahn gefühlt werden soll, so meine Erfahrung. Zwiespältig ist das Ganze aber trotzdem, denn es gibt halt auch überall die Szene, die die Fahne gegen die massiven faschistischen Auswüchse hochhält, und die eigentlich bestärkt werden muss.
Noch mehr Sorge macht mir aber eigentlich, dass bei den Europawahlen die AfD in meinem Wahlbezirk über 20% erreicht hat, bei einer Wahlbeteilung von unter 30%. Manchmal überlege ich bzw. mein Mann und ich, wo wir eigentlich hinziehen könnten.
Es braucht wohl kaum Reisewarnungen, wenn die dort lebenden Menschen potentielle Besucher:innen verschrecken, indem sie zeigen, auf wessen Seite sie stehen in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, in dem Wohngebiete und Krankenhäuser bombardiert, Kriegsverbrechen, wie Massenvergewaltigungen verübt und Menschen verschleppt werden, unter ihnen Kinder, um sie in anderen Ländern zur Adoption freizugeben:
Als das Konzert begann, schien es »eine verlässlich gute Veranstaltung zu werden«, schreibt die »Frankfurter Allgemeine Zeitung«. Aber dann habe der 79-jährige Stewart den Song »Rhythm of My Heart« der Ukraine gewidmet und ihn mit »Fuck Putin« eröffnet.
»Stewart wirft sich in Pose, er tanzt, legt alles in seine Stimme – doch das Publikum klatscht nicht mehr mit«, berichtet der Konzertkritiker der »FAZ« . »Die Verbindung zur Bühne ist abgerissen... Als gegen Ende die ukrainische Flagge über ihm weht und zuletzt noch ein Bild von Wolodymyr Selenskyj erscheint, heulen die Pfiffe und Buh-Rufe.« Das »mitteldeutsche Publikum, das bei den letzten Wahlen die AfD und das BSW stark gemacht hat, die beide Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnen, kann sich nicht einmal zum Wunsch nach Frieden durchringen.« Quelle
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von WhiteTara im Beitrag #565Ich hätte aber ehrlich gesagt mehr Bammel, zwischen die Fronten 2er Fanlager zu geraten, vor allem nach dem Spiel.
Geht mir auch so. Ich lebe in einer Stadt nahe Gelsenkirchen und hier übernachtet aktuell die englische Nationalmannschaft für 2 Nächte. (Weitere Mannschaften, die in GE spielen, folgen in den nächsten Tagen). Allerdings auch viele englische Fans, die nicht alle für manierliches Benehmen berühmt sind. (Hooligans)
Seit Freitag fährt die Polizei in meinem sonst recht beschaulichen Stadtteil unermüdlich Streife, sucht nach möglichen Krisenherden und zeigt Präsenz. Was mir persönlich zugegeben ganz gut gefällt, denn sie verscheuchen damit ganz andere Leute, die abends die unbelebte Fußgängerzone verunsichern. Da müssen der Drogenhandel (und weitere Straftaten) halt mal 4 Wochen pausieren.
Englische Fans (auch andere) habe ich bisher hier allerdings noch keine gesehen oder gehört. Keinen einzigen.
Ich hoffe, es bleibt so, auch wenn Deutschland im Turnier weiter kommen sollte. Je nachdem, welche Fans dann gerade hier logieren... ich hätte keinen Spaß daran, in Tumulte zu geraten, nur weil ich abends noch mal schnell zum Kaufland oder zur Freundin 500 m durch das Vorstadtzentrum gehen möchte. (Beispiel).
Zitat von noBarbie im Beitrag #573Es braucht wohl kaum Reisewarnungen, wenn die dort lebenden Menschen potentielle Besucher:innen verschrecken, indem sie zeigen, auf wessen Seite sie stehen in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, in dem Wohngebiete und Krankenhäuser bombardiert, Kriegsverbrechen, wie Massenvergewaltigungen verübt und Menschen verschleppt werden, unter ihnen Kinder, um sie in anderen Ländern zur Adoption freizugeben:
Das habe ich auch gestern mit ziemlicher Verärgerung gelesen und finde es nicht nur beschämend sondern widerlich. So etwas möchte ich auch bitte nicht mit "Frust über abgehängt sein über die Vereinnnamung durch einen (immerhin) demokratischen Staat vor 35 Jahren" erklärt wissen. Man kann vieles erklären aber man darf nicht einfach alles entschuldigen.